Der Richter der letzen Dinge

Luis Vandiemen: Der Richter der letzten Dinge

432 Seiten, Emons Verlag, 11. Oktober 2018

ISBN 978-3-7408-0454-1

Eine spannende Zeitreise nach Freising am Vorabend der Reformation.

Das Buch spielt in Freising im Jahr 1473 und thematisiert gesellschaftliche und politische Umstände in Deutschland am Vorabend der Reformation. Inmitten einer von Naturkatastrophen, Krieg und Missständen geschürten Endzeitstimmung erschüttert eine Reihe von Skandalen und Verbrechen die Herrschaft des Fürstbischofs Johannes Tuhlbeck. Während der Bischof vergeblich versucht, die Vorkommnisse unter den Teppich zu kehren, kämpft sein Richter, Johannes Heller, um die Aufklärung der geheimnisvollen Ereignisse am Freisinger Domberg.

Im Zentrum der Geschichte stehen das Leben und die Lebenswelt des Chorrichters und Domherren Johannes Heller. Prozesse um gebrochene Eheversprechen und Entjungferungsklagen sind das gewöhnliche Tagesgeschäft des Richters am bischöflichen Gericht, doch plötzlich wird sein Alltag durch einen aufsehenerregenden Selbstmord unterbrochen. Als Heller den Fall untersucht, stößt er auf Ungereimtheiten; eine Aufklärung der Hintergründe wird jedoch durch den alten Fürstbischof verhindert, der einen Skandal am Ende seiner Amtszeit vermeiden will. Die Ermordung eines Ministranten, der etwas über den Todesfall zu wissen scheint, wirft weitere Fragen auf, aber wiederum wird der Mantel des Schweigens darüber gelegt. Schließlich kommen Details dieser und anderer Missstände in der Freisinger Kirche doch noch ans Licht und sorgen für einen öffentlichen Eklat. Zugleich verdichten sich die Hinweise, dass die beiden Todesfälle mit einer politischen Verschwörung zusammenhängen, die darauf abzielt, den Fürstbischof zu stürzen und einen jüngeren Bruder des bayerischen Herzogs Albrecht IV. an dessen Stelle zu erheben. Als der Fürstbischof abdanken muss und sich die Domherren zur Wahl eines neuen Bischofs versammeln, scheinen die Verschwörer am Ziel zu sein. Die Grundfesten der mittelalterlichen politischen Ordnung sind in Gefahr.

Indessen geraten auch Hellers Vorstellungen von Recht und Ordnung zunehmend ins Wanken, als er mit den Schatten seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Die Untersuchung eines beunruhigenden Falls von häuslicher Gewalt führt den Richter überraschend auf die Spur seiner früheren Geliebten, deren Schicksal mit den Ereignissen am Domberg verhängnisvoll verquickt ist. Schließlich muss er sich entscheiden, ob er einen letzten Versuch zur Verteidigung seiner Überzeugungen unternehmen will, der ihn alles kosten könnte.

Interessiert?

Hier sind einige Pressestimmen zu „Der Richter der letzten Dinge

Oder lies selbst mal rein: Eine Leseprobe findet ihr hier.